Praxis für Sexualmedizin & Paartherapie - Köln

_Psychische Ursachen

Wenn keine körperliche Erkrankung für ein sexuelles Problem gefunden wird, ist das erst einmal eine gute Nachricht. Denn dies bedeutet, dass die körperlichen Vorraussetzungen in Ordnung sind, also keine Schädigungen am Sexualzentrum im Gehirn, den Nervenbahnen, Blutgefäßen, Geschlechtsorganen und dem Hormonhaushalt festzustellen sind. Psychische Ursachen sexueller Störungen sind bei jüngeren Menschen deutlich häufiger anzutreffen. Tendenziell kann man sagen, dass sexuelle Probleme bei jüngeren Patienten eher psychisch bedingt sind und bei älteren Patienten häufiger körperliche Ursachen hinzutreten.
Damit sich Erregung und Lust aufbauen können, bedarf es im Vorfeld einer entspannten und stressfreien Atmosphäre. Wie sich Stress auf Sexualität auswirkt, finden Sie hier genauer beschrieben. Stress kann einerseits durch äußere Faktoren wie berufliche Probleme entstehen und sich so negativ auf die Sexualität auswirken. Andererseits kann Sexualität an sich Stress auslösen, so dass ein sich selbst verstärkender Kreislauf entsteht, in dem Sex als Frustration, Enttäuschung oder Überforderung erlebt wird. Dieser Kreislauf spielt sich oftmals bei beiden Partnern ab.

Gründe, warum Sexualität als Stress erlebt wird, gibt es viele. Im Folgenden eine Zusammenstellung: 

 

  • Die Erwartung, einer gewissen Norm in der Sexualität entsprechen zu wollen
  • Angst, in der Sexualität nicht zu funktionieren, zu "versagen", den Partner/die Partnerin zu enttäuschen und  zurückgewiesen zu werden
  • Befürchtungen, den Partner/die Partnerin nicht befriedigen zu können
  • Fehlerhaftes Wissen über die Sexualität des Partners
  • Angst vor ungewollter Schwangerschaft / ungeklärte Verhütung
  • Unerfüllter Kinderwunsch und "Sex nach Temperaturkurve," um schwanger zu werden
  • Sich dem Partner/der Partnerin zuliebe ohne Lust auf Sex einlassen
  • Sexualfeindliche Erziehung
  • Traumatisiernde sexuelle Erlebnisse und Übergriffe
  • Ungeklärte partnerschaftliche Konflikte
  • Probleme mit dem eigenen Körper, Schamgefühl (z.B. Übergewicht, Narben nach Operationen)
  • Befürchtungen, der Partner / die Partnerin könnte eigene sexuelle Wünsche zurückweisen
  • In den eigenen sexuellen Bedürfnissen vom Partner/Partnerin nicht wahrgenommen zu werden

 

 In dieser Liste taucht der Begriff Partner/Partnerin oft auf. Da Sexualität immer auf einen Partner ausgerichtet ist, sei es in der Realität oder in der Phantasie, betreffen psychische Ursachen sexueller Probleme zumeist beide Partner. Dies zeigt sich auch bei Singels, dort dann z.B. in der Befürchtung, in der nächsten Beziehung könnten sich die zuvor erlebten Schwierigkeiten wiederholen.

 

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