Praxis für Sexualmedizin & Paartherapie - Köln

_Lustlosigkeit bei Fauen

 

 

Was versteht man darunter?

 

Die Lustlosigkeit stellt gegenwärtig die häufigste weibliche Sexualproblematik dar. Auch Männern suchen wegen Lustlosigkeit zunehmend häufiger nach Hilfe.

Im Mittelpunkt der Beschwerden steht das Abnehmen oder komplette Fehlen von sexueller Motivation. Betroffene leiden darunter, dass sie trotz Liebe und harmonischer Partnerschaft kaum Verlangen nach Sexualität entwickeln. Phantasien oder sexuelle Tagträume werden nicht geäußert. Sexualität wird als etwas Überflüssiges und Fremdes erlebt, auf das problemlos verzichtet werden könnte. Das sexuelle Interesse erscheint wie abgeschaltet. Sexuelle Situationen werden als unangenehm oder lästig erlebt. Daher wird versucht, sie möglichst schnell zu beenden.

 

 

Leidensdruck in der Beziehung

 

Durch Schuldgefühle, den Wünschen des Partners oder eigenen Erwartungen nicht entsprechen zu können und den Geliebten nicht genug zu begehren entsteht häufig ein Leidensdruck. Zudem kann der Eindruck, sich nicht als "richtige" Frau oder als inkompetent zu erleben eine Krise im Selbstwertgefühl auslösen. Das  Empfinden, nicht begehrt zu werden und immer wieder zurückgewiesen zu werden, führt bei vielen Partnern zu Verletzungen und Frustration. Da sich Frauen jedoch - im Gegensatz zu Männern - auch ohne Lust auf Geschlechtsverkehr einlassen können, "es" also dem Partner zuliebe über sich ergehen lassen, wird oft dieser Weg  gewählt, um Konflikte zu vermeiden. Dem Partner zuliebe wird Lust nur vorgespielt. Oder sie lässt sich aus "Erbarmen" oder schlechtem Gewissen ohne Lust ein, was sich für beide unbefriedigend anfühlt. Sexualität ohne Lust oder innere Offenheit führt mit der Zeit zu Frustration oder einer sexuellen Aversion. Die Lustlosigkeit kann schon lange bestehen oder sich im Laufe einer Beziehung entwickeln. Wichtig ist, herauszufinden, auf WAS konkret denn keine Lust mehr besteht. Oft ist in Beziehungen zu beobachten, dass keine grundsätzliche Lustlosigkeit besteht, sondern dass es bestimmte Umstände, sexuelle Praktiken oder Situationen sind, die von einem der Partner abgelehnt werden. Der Austausch mit dem Partner darüber, worauf man oder frau Lust hat bzw. was man/frau nicht so mag, kann hier hilfreich sein. Für viele Paare ist ein freimütiges Besprechen sexueller Wünsche jedoch ungewohnt und ohne Hilfe von außen schwierig zu praktizieren.

 

Ursachen

 

Ursachen für Lustlosigkeit können seelische und/oder paarbezogen Gründe sein. Sie können in der Erziehung begründet sein, aber es gibt auch eine Vielzahl von körperlichen und seelischen Erkrankungen, welche die Libido vermindern.

Lust ist nicht "einfach so" da sondern entsteht aus einer erotischen Interaktion. Die Spannung, die in einem erotischen Spiel gestaltet wird, lässt Lust und Erregung entstehen. Das gilt für reale partnerschaftliche Interaktion genau so wie für Fantasien beispielsweise in der Selbstbefriedigung. Auch hier wird eben fantasiert, was ich mit jemand mache oder jemand mit mir. Was genau in diesen Interaktionen als erotisch oder lustvoll erlebt hat, ist ganz individuell und persönlich.

Es gibt jedoch auch etliche Medikamente, die das sexuelle Verlangen beeinträchtigen können. Hierzu zählt u.a. auch die "Pille". Eine genaue medizinische Abklärung ist daher wichtig.

 

 

Welche Hilfe gibt es?

 

Falls eine körperliche Erkrankung vorliegt, sollte diese entsprechend behandelt werden. Besonders wenn partnerschaftliche Probleme zunächst nicht im Vordergrund stehen oder ein neues Medikament eingesetzt wurde, ist eine medizinische Abklärung notwendig. Stehen partnerschaftliche oder individuelle Gründe im Vordergrund, ist eine sexualmedizinische Beratung zu empfehlen. Hier wird möglichst gemeinsam mit dem Partner nach Erklärungen und Lösungsmöglichkeiten gesucht. In einer ausführlichen Beratung können sich rasch neue Perspektiven ergeben. Unter Umständen ist aber auch eine tiefer gehende Paartherapie mit sexualmedizinischem Schwerpunkt sinnvoll, da in den Gesprächen oftmals Schwierigkeiten deutlich werden, die bereits tiefere Wurzeln haben und deren Auflösung dementsprechend Zeit brauchen kann.
 
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