Praxis für Sexualmedizin & Paartherapie - Köln

_Schmerzen beim Geschlechtsverkehr

 

 

 

Definition

 

Schmerzen im Bereich des Unterbauches oder der Vagina vor, während oder nach dem Geschlechtsverkehr können vielfältige Ursachen haben. Sie können sich durch ein Brennen, Stechen oder ein Druckgefühl von jeweils unterschiedlicher Intensität und Dauer äußern und sollten unbedingt frauenärztlich abgeklärt werden.

 

Ursachen

 

Treten Schmerzen beim Geschlechtsverkehr auf, kann es sein, dass eine körperliche Erkrankung der Grund dafür ist. Es kann sich z.B. um eine Entzündung oder eine hormonelle Störung handeln, die zu einem unzureichenden Feuchtwerden der Scheidenschleimhaut (Lubrikationsstörung) führt. Dies sollte gynäkologisch behandelt werden. Es kommt vor, dass trotz vielfältiger und zum Teil aufwendiger Untersuchungen keine eindeutige körperliche Ursache für die Schmerzen gefunden werden kann. Dann stehen meistens psychologische oder partnerschaftliche Probleme als Ursache im Vordergrund. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass sich körperliche Beschwerden und psychologisch-partnerschaftliche Einflüsse vermischen. Wird beispielsweise durch eine Infektion der Geschlechtsverkehr schmerzhaft erlebt, kann sich eine angstvolle Erwartung von erneuten Schmerzen bei folgenden Sexualkontakten einstellen. Dies kann zu einer Blockade der sexueller Erregung, zur Verkrampfung der Scheidenmuskulatur oder unzureichendem Feuchtwerden bei der Frau führen. Infolgedessen kann es wieder zu Schmerzen beim Verkehr kommen, obwohl die ursprüngliche Infektion längst abgeheilt ist. So kann leicht ein Kreislauf entstehen, der dazu führt, dass der Sexualität aus dem Weg gegangen wird. Vermeidungsverhalten und Lustlosigkeit wiederum können sich - wenn sie zu einem Dauerzustand werden - gravierend auf die Partnerschaft auswirken. Abzugrenzen ist der Vaginismus, in dessen Folge Geschlechtsverkehr jedoch kaum mehr möglich ist.

 

 

Häufigkeit

 

Beim schmerzhaften Geschlechtsverkehr handelt es sich um ein häufiges weibliches Sexualproblem. Leider mangelt es an wissenschaftlich fundierten Angaben bezüglich der Häufigkeit. Man kann jedoch davon ausgehen, dass etwa 15% der Frauen, die Geschlechtsverkehr haben, davon betroffen sind.

 

Welche Hilfe gibt es?

 

Liegt eine körperliche Ursache für die Schmerzen vor, sollte diese gynäkologisch behandelt werden. Bei nicht körperlichen Ursachen kann die Sexualmedizin helfen. Da sich infolge der Schmerzen Lustlosigkeit oder sexuelle Aversion einstellen können, ist eine weitergehende - auch vorbeugende - sexualmedizinische Beratung oder Therapie sinnvoll. Dabei ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Gynäkologie und Sexualmedizin erforderlich. Es ist wichtig, den Partner mit einzubeziehen. Oftmals ist dieser ebenfalls belastet. Dass sie ihrer Partnerin in der gemeinsamen Sexualität Schmerzen "verursachen", verunsichert viele Männer.

 

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